Klausuren
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Ab dem Beginn des Jurastudiums, werden sie zu deinem ständigen Begleiter…Klausuren.
Je nach Universität folgen auf die Klausuren im Grundstudium die Klausuren der großen Übung. Und dann warten in der Examensvorbereitung die ersten Examensklausuren auf dich.
Für mich war der Wechsel von Einsteigerklausuren über Übungen für Fortgeschrittene zu den Klausuren auf Examensniveau eine riesige Umstellung.
Viele grundlegende Dinge bzgl. des Aufbaus und des Gutachtensstils musste ich ändern bzw. anpassen.
Warum schildere ich das? Ich habe viele Nachrichten zu dem Thema Probeklausuren bekommen. Natürlich macht es nur bedingt Spaß, fünf Stunden lang über einem Fall zu brüten und diesen dann korrigieren zu lassen.
Im Rep hat man uns fast am ersten Tag mitgeteilt, wie wichtig Probeklausuren sind. Aus meiner eigenen Erfahrung, kann ich sagen, dass es wirklich hilft den Umgang mit den Fällen zu üben. Neben dem Zeitmanagement- in 5 Stunden muss ein Sachverhalt aufgenommen werden, eine Skizze aufgestellt und das Gutachten geschrieben werden.
In den Examensklausuren habe ich mir das Ziel gesetzt, jede Klausur fertig geschrieben zu bekommen und danach mir eine gewisse Zeit für die Skizze gegeben. Für Zivilrecht habe ich mir 2 Stunden gegeben, für Strafrecht 1,5 Stunden und für ÖRecht 2,5 Stunden. Ich bin mit dieser Planung gut gefahren- du magst aber mehr oder weniger Zeit dafür benötigen. Bei einer gesonderten Veranstaltung im Rep hatte man uns nahe gelegt verschiedene Zeiten für die Skizze auszuprobieren, um unseren besten Umgang zu finden.
Mich hat eine Nachricht erreicht: Darin wurde mir geschildert, dass es der Person schwer fiel nach 5 Stunden mit der Klausur aufzuhören und sie oft zwei Tage an einer Klausur sitzt.
Ich habe ihr geraten, was mir im Rep geraten wurde. Die allererste Examensklausur muss man egal unter welchen Zeitbedingungen fertig schreiben- ich habe für meine erste Strafrechtklausur geschlagene 9 Stunden gebraucht. Nach der ersten Klausur sollten wir rigoros uns einen Wecker stellen und nach 5 Stunden aufhören- egal, wie weit wir sind!
Als weiterer Tipp wurde uns mitgegeben, dass wir die Klausuren abgeben sollten. Aus den jeweiligen Korrektoren sollte man im Idealfall etwas lernen können. (Daran bin ich mehr als einmal frustriert- doch „train hard and fight easy“ hilft für den Endgegner Examen)
Ganz wichtig: Bescheißt euch nicht selbst und schreibt die Klausuren nur mit den Hilfsmitteln, die im Examen wirklich erlaubt sind. Natürlich ist es verlockend, in ein Lehrbuch oder Kommentar zu schauen und später die Bewertung als richtig anzusehen.
Die anschließende Auseinandersetzung mit der Lösung und der Korrektur hat mir immer viel gebracht. Hin und wieder habe ich in den Korrekturrand eine Frage an den Korrektor geschrieben. Darin habe ich bspw. Fragen zu einer besseren Formulierung geschrieben und ausschließlich positive Erfahrungen gemacht.
Wo kann man Klausuren schreiben? Ich hatte sowohl im Rep die Möglichkeit Klausuren zu schreiben als auch die Möglichkeit am Klausurenkurs der Uni teilzunehmen. Nach meinem Jahreskurs habe ich aus Bequemlichkeit den Klausurenkurs von Alpmannn belegt und auch bei meiner Nachhilfe Klausuren geschrieben.
Auch in Zeitschriften gibt es Examensklausuren und auch die Möglichkeit ein Probeexamen zu schreiben.
Es heißt oft, dass man x Klausuren vor dem Examen geschrieben habe sollte. Leider kann ich euch meine Nummer dazu nicht nennen, da meine Examensvorbereitung sich über eine längere Phase gezogen hat und ich den Überblick über die Anzahl verloren habe.
Obwohl ich in den letzten Monaten vor dem Examen keine Klausuren mehr geschrieben habe, habe ich Skizzen zu den Klausuren aus dem Onlineklausurenkurs erstellt und versucht möglichst viele Fälle zu sehen und zu bearbeiten.
Wir hoffen etwas Licht ins Dunkel zu bringen und dich dazu zu ermutigen, mit den Klausuren einfach zu beginnen! Wir glauben an dich, du schaffst das!
Ann-Kathrin Langanke